PilgerwegeStart - Pilgerwege

Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass der Weg über Straßburg nach Belfort doch um einiges länger ist als ein Weg in südwestlicher Richtung über den Schwarzwald nach Freiburg. Dieser Weg wird nun schon seit einigen Jahren begangen, ist jetzt als Jakobsweg ausgeschildert worden. Die Einweihung und Übergabe an die Öffentlichkeit findet am 15.10.2011 statt.

Die Wegezeichen und Wegetafeln des Schwarzwaldvereins sind hervorragend, so dass die Gefahr des Verirrens zwar immer noch möglich, aber unwahrscheinlich ist, sofern man eine Liste mit den zu passierenden Ortschaften dabei hat. Mehr ist beinahe nicht nötig.

Mit dem Fahrrad muß man anfänglich auf der Straße bleiben, aber im Tal später wird es einfach. Die Wege sind sehr schön, Schwarzwald eben!

1. Etappe von Wolfach nach Landwassereck

Entfernung: 16 km
Steigung insgesamt 1200 m

Der Schwarzwald: Wenn man von den stark befahrenen Straßen in den Talgründen absieht, ist es eine wirklich aufregende Landschaft. Für Pilzkenner sind die Wälder sehr ergiebig. Auch gibt es immer wieder Wegestücke, wo es ganz still wird und man ganz für sich sein kann.

2. Etappe: Von Landwassereck nach Waldkirch

Entfernung: 26 km
Steigung: ca. 1100 m, Gefälle: ca. 1450 m

Vor der Hütte links abbiegen! Beständig geht es auf und ab, und gelegentlich können wir das Prechtal sehen, meistens leider auch hören. Wir kommen auf den Elztalweg und passieren Eilet, kommen nach einer Straßenüberquerung zu den Hernishöfen und suchen uns nach der Brücke und den ersten Gebäuden einen Pfad nach links, der uns anfangs am Waldrand, später über die Elz und anschließend nach 11 Kilometern nach Elzach führt.

Ansonsten lässt sich hier keine Jakobusverehrung feststellen. Es ist eher der Heilige Nikolaus, der auch auf der Monstranz, im Stadtwappen, im Brunnen von 1620, im Schlussstein des Chorgewölbes von 1522 und in vielen neueren Darstellungen sichtbar und im bis in die Barockzeit zurückreichenden St. Nikolaus-Chor hörbar wird.

Der Wendelinbrunnen in Elzach, der den Jakobus mit allen Pilgerattributen zeigt. 1947 wurde der alte gusseiserne Schalenbrunnen, der vom Wendelinusbach gespeist wurde, abgebaut und diente noch einige Zeit als Blumenkübel.

Rechts oben im Seitenaltar erkennen wir den Pilgerpatron zusammen mit den Märtyrerinnen Katharina und Barbara sowie dem Hl. Aloisius.
Die Monstranz zeigt links eine Jakobusfigur, rechts tauft der Heilige Johannes mit einer Jakobsmuschel.

3. Etappe: Von Waldkirch nach St. Georgen

Entfernung: 24 km

In Denzlingen werfen wir einen Blick in die moderne Jakobuskirche von 1976. Hier wird auch eine alte Reliefplatte aus Buntsandstein aufbewahrt, die den Hl. Severin als Bischof darstellt. Zu ihrem Namen ist die Kirche durch das Gewann „St. Jakobsacker“ unterhalb der Severinskapelle gekommen. An dieser Stelle wurde um 1570 ein "St. Jakobs-Käppelin" erwähnt.

Eine zur Verifizierung der Jakobswege bedeutsame Darstellung im Freiburger Münster ist die Krönung eines Pilgers durch den heiligen Jakobus (um 1200). Lange hat man dieses Relief als Salbung Davids durch Samuel verstanden. Pilgerstab und Muschel auf der Reisetasche deuten aber auf Jakobus hin. In der Villinger-Böcklin-Kapelle des Freiburger Münsters befindet sich eine Glasmalerei mit einem segnenden Jakobus von 1524. Dargestellt ist der Stifter Jacob Villinger von Schönenberg mit seiner Ehefrau. Er war Schatzmeister von Kaiser Maximilian und Karl V. Das Ehepaar empfängt von Jakobus den Segen zum Antritt einer Pilgerfahrt. Sie tragen noch keine Muscheln, weil diese erst in Santiago de Compostela erworben werden, wohl aber als Wallfahrtssymbol zwei gekreuzte Wanderstäbe.

4. Etappe: St. Georgen über Oberrimsingen nach Fessenheim in Frankreich

Entfernung nach Fessenheim: 32 km / Nach Breisach: 24 km

In Oberrimsingen ist auch die Geschäftsstelle der Badischen Jakobusgesellschaft im Christophorus Jugendwerk angesiedelt. Dort ist auch ein Stempel erhältlich. Eine Übernachtungsmöglichkeit bietet der Gasthof Löwen an. Eine Jakobskapelle befindet sich im abgegangenen Dorf Grüningen kurz nach Oberrimsingen.